In vielen alten Kulturen und Traditionen wurde die Schwitzhütte als Zeremonie der tiefen Reinigung
und Erneuerung gefeiert. In ihr kann Mensch sich regenerieren, den Körper reinigen, die Gedanken und Gefühle klären und die Seele nähren. Auch in der Neuzeit lebt dieses alte Ritual in den unterschiedlichsten Formen wieder auf, in diesem Fall abgestimmt auf die neuen Verhältnisse, unter denen Menschen heute leben und die Aufgaben, die sie haben.
In einer aus Zweigen gebauten Hütte sitzen wir im Kreis, durch den Eingang sind wir hineingekrabbelt.
Sie ist mit Decken abgedeckt und wenn auch der Eingang mit Decken verschlossen wird, ist es drinnen ganz dunkel. Nur die glühenden Steine schimmern ein Weilchen, wenn sie hineingetragen werden. Draußen brennt das Schwitzhüttenfeuer.
Die Schwitzhütte symbolisiert die Gebärmutter von Mutter Erde. Die glühenden Steine stehen für die Samen von Großvater Sonne, die in die Hütte getragen werden und Mutter Erde befruchten. Während des Liebesspiels zwischen Erde und Sonne sitzen wir im Kreis direkt auf der Erde.
Auf die Steine wird Wasser gegossen, das zischend verdampft. Wir beten, einzeln oder alle miteinander, singen Lieder, sitzen in Stille. Unsere Gebete werden hinaufgetragen vom Wasserdampf und Räucherwerk. Die Wärme und Hitze, die stille Gegenwart der Erde und die lebensspendende Kraft des Feuers schaffen eine Atmosphäre, in der besonders tiefe und heilsame Erfahrungen möglich sind.
Während der 3 bis 4 Runden, zwischen denen immer wieder die Tür geöffnet und frische Luft hineingelassen wird, reinigen wir uns intensiv: unseren Körper, unsere Emotionen und Gedanken(muster), unseren Spirit.
Wenn die Zeremonie beendet ist, krabbeln wir als Neugeborene aus der Schwitzhütte, liegen auf der Erde und
am Feuer, um uns der Wald und über uns der Himmel.
Mitakuye Oyasin – Wir sind alle Verwandte!
(Gebet der Sioux)